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Diagnosegerät für Straßenbahnen SKS 2

Dr.Ing. Rainer Schubert

Frontansicht des SKS – 2,
Foto: R. Schubert

Beschreibung

Das Steuer-Kontroll-System SKS – 2 dient der Diagnose der Steuerungen von Tatra Straßenbahnen mit Schützsteuerung. Es kam bei Wartung und der Instandhaltung der in der DDR eingesetzten Straßenbahnfahrzeuge der Typen Tatra T3D/T4D und KT4D zum Einsatz.


SKS – 2 mit Relaiskasten zur Ansteuerung der Schaltprozesse im Straßenbahnfahrzeug
sowie Diagnosestecker für die Signaleingänge
Foto: R.Schubert

SKS – 3 bei der Diagnose am Steuergerät der Straßenbahn angeschlossen

Foto: R. Schubert, (Foto wird baldmöglichst ausgetauscht)

Die Prüfung der Fahrzeugsteuerung erfolgt bei Stillstand des Straßenbahntriebwagens. Der Messzyklus beträgt dabei 30 Sekunden, wobei alle für den Fahr- und Bremsbetrieb erforderlichen Schalthandlungen in der Fahrzeugsteuerung simuliert und parallel dazu die resultierenden Steuersignale erfasst werden.

Messung mit dem SKS-2: Foto vom Prüfstand bei den Leipziger Verkehrsbetrieben im Depot Paunsdorf  
Foto: R.Schubert

Während der Messung werden die Messwerte durch automatischen Soll-Ist-Vergleich mit einem im SKS-2 hinterlegten Störungs­katalog verglichen, so dass bei einem Treffer sofort die Störung bzw. Fehlfunktion diagnostiziert werden kann. Über den integrierten Drucker wird das zeitliche Schaltverhalten der Schütze dargestellt. So können auch Störungen diagnostiziert werden, die nicht als Fehlerbildern im Katalog enthaltenen enthalten sind. Außerdem ist der Ausdruck auch Teil des Nachweises des Diagnose­ergebnisses.

Hier ein Diagnoseausdruck. Es ist die zeitliche Reaktion der Schütze am T4D dargestellt.
Foto: R. Schubert
Innenansicht des SKS – 2
Foto: R. Schubert

Im SKS – 2 wird als Mikrorechnerbasis das im WTZK entwickelte modulare Baukastensystem RATIO 80 verwendet. Über spezielle Interface­baugruppen werden die Zustände an vorherbestimmten Punkten des Steuer­gerätes der Straßenbahn erfasst. Der Schutz der Elektronik vor den bei Schalt­vorgängen an elektro­magnetischen Bauelementen (Schütze, Relais) entstehenden induktiven Spannungs­spitzen bereitete besonderen Entwicklungsaufwand. Dazu wurde eine Eingangs­schutzschaltung entwickelt. Über Multiplexer und AD-Wandler wurden bis zu 32 Messignale fünf mal pro Sekunde (Abtastrate 160Hz) erfasst. Für die Ausgabe der Meßprotokolle war ein Thermostreifendrucker TSD16 (K6301) ins Gerät integriert. Die Spannungsversorgung des SKS-2 erfolgte aus dem Bordnetz der Straßenbahn (24V). Mittels type spezifischer Messprogramme (tauschbare EPROM-Sätze) wurde das SKS-2 an die unterschiedlichen Steuergeräte der einzelnen Fahrzeugtypen angepasst.

Entwicklungsablauf

Leitung: Dr.-Ing. Rainer Schubert

Veröffentlichungen:

Schubert, R.: Einsatz des Diagnosegerätes SKS-3 bei der Instandhaltung von Straßenbahnen mit Thyristorsteuerung. In: Kraftverkehr Berlin 32 (1989), Nr. 6, S. 220f.

Schubert, R.: Einsatz eines Mikrorechners bei der Diagnostik der elektrischen Fahrzeugsteuerung von Tatra-Straßenbahnfahrzeugen. In: Kraftverkehr Berlin 29 (1986), Nr. 6, S. 225f.